Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspfleger (abgekürzt HEP) begleiten Menschen mit Behinderung unterschiedlichen Alters in allen Bereichen ihres Lebens. Sie stellen den individuellen Hilfebedarf der Menschen fest, entwickeln mit ihnen Ziele und fördern sie entsprechend.
Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspflegern ist es wichtig, den Menschen mit Behinderung so zu assistieren, dass ihre Ressourcen erhalten bleiben bzw. sie eine weitestgehend selbstständige und selbstbestimmte Lebensweise entwickeln.
D. Walter: Ich bin 40 Jahre alt, habe das Abitur, bin verheiratet und habe drei Kinder. Lange Zeit habe ich als Pfarrsekretärin gearbeitet. Aktuell befinde ich mich im dritten Jahr der Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin. Nebenbei habe ich eine Zusatzausbildung zum zertifizierten Coach für Mitarbeiter im Bereich Autismus gemacht und absolviere gerade noch die Ausbildung zur Deeskalationstrainerin.
D. Walter: Ich bin aktuell in einer Wohngruppe für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung tätig.
D. Walter: So eingrenzen kann ich das nicht. Die Ausbildung konfrontiert mich ständig mit neuem, sehr interessantem Wissen, vor allem in den Fächern Psychologie und Pädagogik. Zum einen lerne ich das Verhalten der Menschen besser zu verstehen, zum anderen wird mein Handeln fachlicher und gewinnt ein Mehr an Sicherheit. Diese Sicherheit kann ich an meine Klienten weitergeben.
D. Walter: Mir hat die Ausbildung deutlich gemacht, die Menschen ganzheitlich zu sehen. Zudem stellen die Menschen mit Autismus hohe Erwartungen an uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Durch die Ausbildung fällt es mir leichter, diese zu verstehen und passende Methoden zu finden, um diese zu erfüllen.
Welche Herausforderungen stellt der Beruf an Sie?
D. Walter: Zum einen sind es die speziellen Verhaltensweisen der Klienten. Deren Ursache bzw. Ursachen herauszufinden und passende Lösungsansätze zu entwickeln, fordert mein Team und mich immer wieder heraus. Zum anderen bin ich als Coach für die Mitarbeiter im Bereich Autismus tätig. Hier vermittle ich den Mitarbeitern autismusspezifisches Wissen und leite sie bei der Umsetzung an.
D. Walter: Sie bzw. er sollte ein gutes Einfühlungsvermögen besitzen, wertschätzend und psychisch belastbar sein.
D. Walter: Vor allem am Wochenende haben wir einen großen Gestaltungsspielraum bezüglich unserer Assistenzleistungen. Hier können wir zusammen mit den Klienten die Freizeitsaktivitäten planen und durchführen.
D. Walter: Unsere Wünsche werden bei der Dienstplanung berücksichtigt. Somit stellt das Arbeiten am Wochenende kaum ein Problem dar.
D. Walter: Vor Kurzem hatte ich ein Gespräch mit unserem Gesamtleiter. Er hatte ein offenes Ohr für mein Anliegen und war sehr bemüht, dafür eine Lösung zu finden. Dass dieser direkte Kontakt zur Gesamtleitung überhaupt möglich ist, stimmt mich, neben vielen anderen positiven Aspekten, sehr zufrieden.
D. Walter: Ich erfahre absolute Achtung vor dem Beruf und vor meiner Tätigkeit mit den Menschen hier.
D. Walter: Zum einen fühle ich mich sehr wertgeschätzt, dass ich die beiden Zusatzausbildungen machen durfte. Zum anderen zeigen mir natürlich unsere Klienten durch ihr Verhalten und ihre Äußerungen mir gegenüber ihre Wertschätzung. Mich freut es, wenn ich spüre, dass die Menschen mit Behinderung die Assistenzleistungen von mir gerne annehmen und sich z. B. freuen, wenn ich nach dem Urlaub endlich wieder da bin.
Anmerkung: Das Interview wurde im Herbst 2018 geführt. Fr. Walter hat ihre Ausbildung mittlerweile erfolgreich abgeschlossen und arbeitet als Heilerziehungspflegerin und Deeskalationstrainerin bei Regens Wagner Holnstein.
Das sind die Aufgaben eines Heilerziehungspflegers (m/w/d)
Ziel ist die Erhaltung bzw. die Entwicklung einer weitestgehend selbstständigen und selbstbestimmten Lebensweise der Menschen mit Behinderung. Daraus ergibt sich eine Maximierung der Lebensqualität der Menschen mit Behinderung.
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