Wir trauern um unseren geistlichen Direktor (Mai 2012)
Herr Appel, Vorstandsvorsitzender unserer Stiftung, ist am 1. Mai verstorben.
„Begreift ihr denn nicht, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern hindurchführt zum Leben!"
Mit diesem Gedanken machte Msgr. Hans Appel Direktor der Regens-Wagner-Stiftungen trotz seiner schweren Krankheit in seiner Predigt in der Osternacht allen Mut. Gott hat ihn am 01.05.2012 heimgerufen.
Geboren am 13.06.1950 im Auhof-Walda, war Hans Appel nach seiner Priesterweihe 1977 bis 1980 Kaplan in Senden, danach für 9 Jahre Regionaljugendseelsorger der Region Weilheim und Pfarrer in Antdorf und Söchering. Von 1989 bis 2008 wirkte er als Stadtpfarrer in Weilheim. In den Pfarrgemeinden konnte er seine Glaubensfreude in der Gemeinschaft der Gläubigen leben und als Seelsorger vielen Menschen Ermutigung geben.
Erst vor vier Jahren wurde Hans Appel Geistlicher Direktor der Regens-Wagner-Stiftungen mit 14 regionalen Zentren in Bayern und einer Gründung in Ungarn. Seine Hauptaufgabe lag in der Gesamt¬verantwortung für die weit gefächerten Dienstleistungsangebote für 7.500 Menschen mit Behinderung, die von 5.500 Mitar¬beiter/innen und den Dillinger Franziskane-rinnen in der Regens-Wagner-Provinz mitgetragen werden. Schwerpunkte seiner Arbeit waren die konzeptionelle Fortent¬wicklung und kirchliche Ausrichtung von Regens Wagner so¬wie die Verantwortung für Personal und Öffentlichkeitsarbeit.
Pfarrer Hans Appel setzte in seiner kurzen Amtszeit nachhaltige Akzente und prägte das Regens-Wagner-Werk. Er zeichnete sich durch seine beliebte Führungspersönlichkeit und Entscheidungsfreudigkeit aus. Mit Weitsicht realisierte er den von seinem Vorgänger einge-leiteten Trägerwechsel und damit die Eingliederung von Angeboten für Menschen mit Behin-derung und von Einrichtungen der sozialberuflichen Ausbildung in Rottenbuch (Ldkr. Weilheim-Schongau) in den Regens-Wagner-Verbund. Es war ihm zudem ein großes Anliegen, die notwendige Neuordnung der Offenen Hilfen so umzusetzen, dass das Angebot für Menschen mit Behinderung ausgeweitet werden konnte.
Im Landkreis Neumarkt trauern die Bewohner und Mitarbeiter der Regens-Wagner Zentren Holnstein und Lauterhofen, deren Arbeit er intensiv begleitete, um Direktor Hans Appel.
In seiner Berufung zum Direktor der Regens-Wagner-Stiftungen sah Hans Appel einen be-sonderen Auftrag für sein Leben. Für ihn standen die Menschen mit Behinderung im Mittel-punkt und im Vordergrund seiner Arbeit. Er schätze an ihnen ihre Verschiedenheit, Originalität, Glaubenskraft und Lebensfreude und begegnete ihnen mit großem Einfühlungsvermögen. Direktor Appel war ein lebensfroher und lebensbejahender Seelsorger, der gerne mit den behinderten Menschen zusammen war und an vielen Veranstaltungen in den regionalen Zentren teilnahm. Auch den Mitarbeiter/innen trat er mit großer Wertschätzung und Offenheit gegenüber. Trotz der Größe des Regens-Wagner-Werks sah er immer den einzelnen Menschen und pflegte viele persönliche und seelsorgerische Kontakte.
Als Redner und Prediger verstand es Hans Appel, die Botschaft Jesu Christi glaubhaft in einer für jeden verständlichen Weise, präzise, kurz und charismatisch zu verkünden. Dies schätzten auch die vielen Besucher seiner Gottesdienste in der Dillinger Christkönigskirche und bei den Gottesdiensten in den regionalen Zentren.
Die letzten 10 Monate seines Lebens standen im Zeichen seiner Krankheit, die er in seinem tiefen Glauben bewusst annahm. Selbst in der letzten schweren Phase ermutigte und stärkte er die Menschen in seinem Umfeld. In einem Brief vor Ostern an seine Mitarbeiter/innen be-schrieb er die Zeit bei Regens Wagner als gottgefügte Zusammenfassung seines Lebens und betonte, er wolle allen mutig, treu und frohen Herzens den Weg zum Ziel vorangehen.
Mit einem Dank- und Auferstehungs-Gottesdienst am Freitag, den 04. Mai 2012 in der Basilika St. Peter in Dillingen an der Donau, verabschiedete sich das Regens-Wagner Werk zusammen mit den Angehörigen und einer großen Trauergemeinde, vom Verstorbenen.