Menschen von Regens Wagner Holnstein helfen Flutopfern bei Deggendorf (Juni 13)

Menschen von Regens Wagner Holnstein helfen Flutopfern bei Deggendorf (Juni 13)

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" dachten sich sechs Männer vom Regens-Wagner-Haus Berching. Spontan machten sie sich auf den Weg zur Flutkatastrophe nach Deggendorf. Gemeinsam mit acht freiwilligen Helfern aus Deining ging es morgens um 5:00 Uhr mit zwei Bussen los. Mit im Gepäck war jede Menge Werkzeug, 200 Brezen, Süßigkeiten und Getränke.

Auf einem großen Parkplatz Nähe Deggendorf fanden sich viele freiwillige Helfer ein. Die örtlichen Feuerwehren hatten jede Menge zu tun, um die Helfertrupps in die jeweiligen Einsatzstellen einzuteilen. Mittels eines Lastwagens der Bundeswehr fuhr der Berchinger-Deininger Helfertrupp nach Fischerdorf. Die Flut traf dieses Dorf besonders schlimm, da hier die Isar in die Donau mündet. Der Lastwagen fuhr durch die Fluten hindurch. Weit und breit war nur eine riesige Wasserfläche zu sehen, aus der Häuser bzw. Hausdächer herausragten.

Mit auf dem Lastwagen saß Familie Schmid, die ihr Anwesen seit über einer Woche nicht mehr betreten konnte. Der Anblick ihres Hauses war für alle erschütternd. Das Haus stand über eine Woche bis zum 1. Stock im Wasser. Die gesamte Inneneinrichtung von Haus und Stadl war nicht mehr zu gebrauchen. Das Helferteam machte sich daran, Möbel, Böden, Holzdecken, Türen, Türstöcke, Ofen, Küche heraus zu reißen. Viel Wasser musste mit Kübeln aus dem Haus getragen werden.

Frau Schmid (75 Jahre) erzählte, dass sie eine halbe Stunde Zeit hatte, ihr Haus zu verlassen, nachdem die Bundeswehr über Lautsprechern die Evakuierung bekannt gegeben hatte. In dieser Zeit schaffte sie es gerade noch, ihre Hühner auf dem Dachboden in Sicherheit zu bringen und ihre schönste Kleidung einzupacken. Danach kamen die Fluten rasant, da ein Damm gebrochen war. Frau Schmid hat das Glück, dass sie zurzeit bei ihrer Tochter wohnen kann. Sie erzählte, dass der Landwirt nebenan seine 100 Rinder erschießen musste, da ihnen das Wasser bis zum Hals stand. Die gesamte Ernte aller umliegenden Bauern ist kaputt. In den Stadeln fängt das gelagerte Getreide zu keimen an. Ab wann und ob überhaupt die Hauser wieder bewohnbar sind, weiss noch niemand.

Viele Familien stehen vor dem finanziellen Ruin, brauchen dringend Hilfe. Frau Schmidt hat fast ihr ganzes Hab und Gut verloren. Sie besitzt nicht mal mehr ein Sofa oder ein Bett. Es gibt noch lange keinen Strom. Alle elektrischen Geräte sind kaputt. Frau Schmid sagte, dass hier niemand gegen Hochwasser versichert ist. So etwas hat es hier in der Gegend noch nie in solchem Ausmaß gegeben. Müde und doch bestärkt kam das Helferteam Abend wieder in Berching an. „Wenn wir auch nicht viel tun konnten, so haben wir doch einen Beitrag dazu geleistet!" Auch nach der Katastrophe möchte der Trupp mit Familie Schmid in Kontakt bleiben und helfen, wo es möglich ist. Frau Schmid bedankte sich ganz herzlich beim Helferteam.

„Danke, dass ihr uns in diesem Schicksal nicht alleine lässt!

Danke für die Anteilnahme, danke für jedes gute Wort.

Viele Grüße nach Holnstein!"