Ein genaues Kennenlernen der Fähigkeiten und Beeinträchtigungen des Klienten ist uns sehr wichtig. Dies erreichen wir durch ein gezieltes Beobachten der Person im Bereich Wohnen und dem 2. Lebensbereich. In dieser Zeit wird er intensiv durch einen Fachdienst und unser Personal begleitet. So finden wir heraus in welchen Entwicklungsstufen sich der Klient befindet.
Normalisierung: Uns ist es wichtig, dass die Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung nicht in einer Sonderwelt für sich leben. Wir versuchen diesen Klienten Fähigkeiten zu vermitteln, damit sie sich soweit wie möglich zurechtzufinden. Konkret: Wir gehen mit ihnen zum Essen, ins Kino, fahren mit ihnen in den Urlaub. Sprich: All das was „normale“ Menschen auch tun, ermöglichen wir den Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung.
Dabei akzeptieren wir selbstverständlich den freien Willen und deren persönlichen Grenzen.
Wir helfen den Menschen mit ASS den Alltag soweit wie selbstständig zu bewältigen. Dabei assistieren wir nur soweit wie nötig.
Ausgesprochen bedeutet WfA --> Werkstatt für Autisten.
Der Begriff Werkstatt kommt daher, da diese Gruppe bis 2018 noch in den Räumen der Holnsteiner Werkstätten war. Jetzt befindet sich die Gruppe in einem Haus auf dem Butzenberg. Organisatorisch ist sie jedoch der Förderstätte zugeordnet.
In dieser Gruppe werden Menschen betreut, welche die Diagnose ASS haben.
So auch Mathias (*Name wurde redaktionell verändert).
Wir beschreiben hier wo Mathias tagsüber betreut wird und was er dort so macht.
Das Haus steht am Hang und hat mehrere Stockwerke.
Im Keller befindet sich der Raum zum Ankommen.
Zudem gibt es einen Raum in dem typische Werkstattarbeit geleistet wird.
Dort können die Beschäftigten alleine arbeiten.
Mathias arbeitet dort gerne alleine und ist dann besonders leistungsfähig.
Im Erdgeschoss gibt es den Gruppenraum.
Dort treffen sich alle in der Früh.
Es wird besprochen wer an diesem Tag bei welchen Angeboten teilnimmt.
Nebenan befindet sich das Esszimmer.
Es ist etwas klein, aber alle haben Platz.
Dann gibt es noch eine Küche.
Sie ist besonders wichtig, den in der WfA wird regelmäßig gekocht.
Im Obergeschoss gibt es Räume zum Ausruhen und allein Essen.
Denn nicht alle Menschen wollen mit der Gruppe essen.
So auch Mathias. Er nimmt seine Mahlzeiten gerne in Ruhe ein. Dann ist er entspannt und es geht ihm gut.
Ganz oben im Dachgeschoss befindet sich ein Kreativ-Raum. Von Vorteil ist, dass die Kreativ-Arbeit nicht immer sofort aufgeräumt werden muss.
Großartig ist auch der Ausblick auf die Wiesen.
Das Haus bietet zahlreiche Räume und Möglichkeiten.
Durch die vielen Räume können sich die Menschen zurückziehen, wenn sie Ruhe benötigen.
Die Räume schaffen jedoch auch Lernfelder.
Die Lage mitten in der Natur hat die Menschen und die Angebote verändert.
Wir konnten feststellen, dass sie ausgeglichener sind.
Es finden Angebote statt die sich jedoch Tag wiederholen. Diese Regelmäßigkeit gibt Mathias und den anderen Sicherheit.
So gibt es in der Früh eine Morgenbesprechung, eine Kaffeepause, das Mittagessen und nachmittags eine Zwischenmahlzeit.
Es gibt aber auch Angebote die unterschiedlich oft stattfinden. Wichtig ist weiterhin die Arbeit in den Holnsteiner Werkstätten (abgekürzt WfbM). Jede Woche gibt es feste Zeiten in der in die WfbM gefahren und typische Werkstatt-Arbeit erledigt wird.
Wöchentlich wird zusammen gekocht. Häufig werden das Gemüse und die Kräuter aus dem eigenen Garten verwendet.
Monatlich fahren Mitarbeiter und Beschäftigte der WfA nach Parsberg. Dann betreuen sie den Welt-Laden. Dort lernen sie den Laden einzuräumen, Geld einzukassieren und soziale Umgangsformen zu pflegen.
Natürlich werden auch die Tiere der OASE versorgt und die Pflanzen gegossen.
Es wird spazieren gegangen, die Küchendienste erledigt, mit Holz gearbeitet, eingekauft, Filme angeschaut, Geschichten vorgelesen und vieles mehr.
Die Angebote hängen eng mit der Natur und den Jahreszeiten zusammen. So werden auch mal Kartoffeln auf einem Acker gesetzt.
Beim Kartoffeln setzen waren mehrere Beschäftigte mit dabei. Mathias half beim Kartoffeln setzen auch fleißig mit. Ein anderer ging lieber in den angrenzenden Wald und erlebte die Natur. Den Mitarbeitern ist es dabei wichtig, dass die Angebote freiwillig sind und jeder Beschäftigte den Angebotsrahmen so nutzt, wie es für ihn gerade möglich und gut ist.
Wenn auch in unterschiedlicher Intensität, so haben doch alle Menschen, die von ASS betroffen sind:
Autistische Verhaltensweisen berühren alle Lebensbereiche und dauern ein Leben lang an.
Autismus ist nicht anerzogen und somit keine Folge einer fehlerhaften Erziehung.
Autismus tritt kulturunabhängig in allen Bevölkerungsschichten auf und ist nicht heilbar.
Durch frühzeitig eingesetzte, intensive Therapien und Trainingsmaßnahmen können die Symptome jedoch deutlich reduziert werden.
Diese vier Auffälligkeiten für den frühkindlichen Autismus sind beobachtbar:
Ebenso treten Phobien, Schlaf- und Ess-Störungen, Wutausbrüche, Aggressionen sowie selbstverletzende Verhaltensweisen auf. Häufig ist auch die Sprachentwicklung sowie die kognitiven Entwicklung beeinträchtigt.
Die Diagnose „atypischer Autismus“ wird dann gestellt, wenn die Symptome erst nach dem 3. Lebensjahr auftreten.
Oder wenn nicht in allen Bereichen, die für die Diagnose des frühkindlichen Autismus relevanten sind, wie z.B. ...
...Abweichungen vorhanden sind.
Oft geht atypischer Autismus mit schwerer Intelligenzminderung oder Abweichungen im Sprachverständnis einher.
Das Asperger-Syndrom unterscheidet sich vom frühkindlichen Autismus in erster Linie dadurch, dass die sprachliche sowie die kognitive Entwicklung nicht beeinträchtigt sind.
Doch sind in der wechselseitigen Interaktion sowie in der Kommunikation typisch autistische Auffälligkeiten zu verzeichnen.
Auch lassen sich bei Menschen mit Asperger-Autismus sehr häufig Auffälligkeiten im Bereich der psychomotorischen Entwicklung feststellen.
Typisch sind auch ungewöhnliche und sehr ausgeprägte, eng umschriebene Interessen und stereotype Verhaltensmuster.
Kleinkinder fallen durch fehlende soziale Reaktionen und untypisches Spielverhalten auf.
So werden beispielsweise Spielgeräte nicht in ihrem eigentlichen Sinne verwendet und es besteht so gut wie kein Kontakt zu Gleichaltrigen.
Quelle: https://netzwerkautismus.wordpress.com/